eBook: EU Data Act Guide Der Guide für Entscheider im Maschinen- und Anlagenbau Der kostenlose EU Data Act Guide ist Ihr Werkzeug, um Ihr Unternehmen bestmöglich auf die...
WeiterlesenEin neuer Meilenstein für den Maschinenbau
Die digitale Transformation nimmt in der gesamten Industrie Fahrt auf. Immer mehr Maschinen sind vernetzt und generieren wertvolle Daten.
Aber was passiert mit diesen Daten? Wer hat Zugriff? Und wie können Maschinenbauunternehmen davon profitieren?
Die Europäische Union hat mit dem EU Data Act ein umfassendes Regelwerk eingeführt, das diese Fragen beantworten soll.
In diesem Artikel erhalten Sie einen prägnanten Überblick über den EU Data Act und erfahren, wie Sie sich optimal auf die neuen Regelungen vorbereiten können.
Was ist der EU Data Act und warum ist er relevant?
Der EU Data Act (auch bekannt als Datenverordnung) ist eine neue Verordnung der Europäischen Union, die den Umgang mit nicht-personenbezogenen Daten regelt. Ziel ist es, einen fairen und transparenten Zugang zu Daten zu schaffen, indem klare Regeln für die Nutzung, Weitergabe und den Schutz von Daten festgelegt werden. Der Data Act betrifft vor allem den Umgang mit nicht-personenbezogenen Daten und sieht vor, dass Dateninhaber Daten so zur Verfügung stellen müssen, dass andere Akteure in der Wertschöpfungskette sie effektiv nutzen können.
Die wichtigsten Ziele des EU Data Acts
Der EU Data Act verfolgt mehrere zentrale Ziele, die besonders für Maschinenbauunternehmen und vernetzte Produkte relevant sind:
- Sicherstellung des Datenzugangs: Nutzende von vernetzten Produkten und verbundenen Diensten sollen in die Lage versetzt werden, umfassend auf die bei der Nutzung entstehenden Daten zuzugreifen. Dies schafft Transparenz und stärkt die Position der Nutzenden gegenüber Dateninhabern.
- Förderung einer offenen Datenwirtschaft: Die Verordnung möchte eine europäische Datenökonomie aufbauen, in der Daten unter fairen Bedingungen zwischen verschiedenen Akteuren geteilt werden können, um Innovation und Wettbewerb zu fördern.
- Schaffung rechtlicher Klarheit: Durch die Definition zentraler Begriffe wie „Nutzer“, „Dateninhaber“ und „Datenempfänger“ wird ein eindeutiges Regelwerk geschaffen, das Rechtsunsicherheiten minimieren soll.
- Erhöhung der Datensouveränität und Sicherheit: Die Verordnung stellt sicher, dass der Datenschutz sowie der Schutz von Geschäftsgeheimnissen und Betriebsgeheimnissen weiterhin gewährleistet bleiben. Hierzu werden zusätzliche Regelungen zur Interoperabilität und Sicherheit von Dateninfrastrukturen eingeführt.
Warum wurde der EU Data Act eingeführt?
Die Einführung des EU Data Acts ist Teil einer umfassenden europäischen Datenstrategie. Die EU hat erkannt, dass Daten als wesentliche Ressource für wirtschaftliches Wachstum und Innovation dienen können. Der Data Act ist ein Schlüsselbaustein, um die Kontrolle über Datenflüsse zu verbessern und die Abhängigkeit europäischer Unternehmen von nicht-europäischen Anbietern zu verringern.
Ein weiterer wichtiger Grund ist die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die oftmals von größeren Marktakteuren bei der Nutzung und dem Zugang zu Daten ausgeschlossen werden. Der Data Act soll gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen und es auch KMU ermöglichen, datenbasierte Geschäftsmodelle zu entwickeln und zu monetarisieren.
Wen betrifft der EU Data Act konkret?
Maschinenbauunternehmen fallen unter die Regelungen des EU Data Acts, wenn sie Produkte anbieten, die eine der folgenden Eigenschaften erfüllen:
- Vernetzte Produkte: Maschinen oder Anlagen, die durch integrierte digitale Technologien Daten sammeln, speichern und weitergeben können. Dies schließt sowohl Maschinen mit integrierten Sensoren als auch Maschinen ein, die durch externe Geräte mit dem Internet verbunden sind (z. B. durch eine Steuerungseinheit, die Maschinendaten über eine Cloud-Schnittstelle überträgt).
- Verbundenen Dienste: Services, die im Zusammenhang mit vernetzten Maschinen stehen und auf die Daten dieser Maschinen angewiesen sind. Dies sind insbesondere Plattformen zur Maschinenüberwachung, Predictive-Maintenance-Dienste oder digitale Serviceleistungen, die auf die Analyse von Betriebsdaten abzielen.
- Datenverarbeitungsdienste: Unternehmen, die Datenverarbeitungsdienste wie Cloud- oder Edge-Computing anbieten, sind ebenfalls betroffen. Diese Dienste spielen eine entscheidende Rolle, da sie die Infrastruktur für die Verarbeitung und Speicherung der von vernetzten Produkten generierten Daten bereitstellen.
- Anbieter von Datenräumen: Wenn ein Unternehmen Datenräume (sogenannte „Data Spaces“) betreibt, in denen Daten aus verschiedenen Quellen gesammelt und verknüpft werden, um sie anderen Marktteilnehmern bereitzustellen, fallen sie ebenfalls in den Anwendungsbereich des EU Data Acts.
Wichtig: Alle Maschinen, die nach dem 12. September 2026 in den Verkehr gebracht werden, müssen den Anforderungen des Data Acts entsprechen.
Wesentliche Bestimmungen des EU Data Acts
Der EU Data Act legt fest, welche Daten geteilt werden müssen, wie diese zu strukturieren sind und welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten.
- Datenzugangsrechte: Unternehmen, die vernetzte Maschinen herstellen, müssen ihren Kunden (den Maschinenbetreibern) einen umfassenden Zugriff auf die von diesen Maschinen generierten Daten gewähren. Das schließt Betriebsdaten wie Sensordaten, Maschinenlaufzeiten und Wartungsinformationen ein.
- Pflichten zur Datenbereitstellung für Dritte: Wenn ein Kunde die Daten an einen Dienstleister weitergeben möchte (z. B. an ein Unternehmen für vorausschauende Wartung), muss der Hersteller dies ermöglichen. Das bedeutet, dass Hersteller geeignete technische Schnittstellen zur Verfügung stellen müssen, um den Datentransfer sicher zu gestalten.
Ausnahme: Der Hersteller darf die Weitergabe nur in Ausnahmefällen verweigern, z. B. wenn Betriebsgeheimnisse betroffen sind. Hier muss jedoch ein klarer Nachweis erbracht werden.
- Nutzungsrechte: Neben dem Zugang zu den Daten wird auch festgelegt, wie die Daten genutzt werden dürfen. Der Kunde darf die Daten für eigene Zwecke verwenden, unabhängig von den Nutzungsbedingungen des Herstellers.
Wie verändert der EU Data Act Geschäftsmodelle im Maschinenbau?
Traditionell fokussieren sich Maschinenbauer auf den Verkauf von physischen Produkten. Mit dem EU Data Act rückt die Datenmonetarisierung in den Mittelpunkt. Unternehmen müssen sich fragen, wie sie mit den verpflichtend bereitzustellenden Daten Mehrwert schaffen können. Ein zentraler Punkt dabei ist die sogenannte Servitization – die Transformation vom Produkt- zum Serviceanbieter.
Konkretes Szenario: Ein Maschinenbauer analysiert die Betriebsdaten seiner Kunden und bietet auf Basis dieser Daten eine proaktive Wartungsplanung an, die Ausfallzeiten minimiert und die Effizienz steigert. Das Unternehmen generiert dadurch zusätzliche Einnahmen und stärkt gleichzeitig die Kundenbindung.
Tipp: Überlegen Sie, welche Daten Ihres Unternehmens bisher ungenutzt bleiben und wie Sie diese gewinnbringend einsetzen könnten.
Praktische Schritte zur Vorbereitung auf den EU Data Act
- Überprüfen Sie Ihre aktuellen Datenflüsse:
- Welche Daten sammeln Ihre Maschinen und wie werden diese aktuell genutzt?
- Haben Sie die technische Möglichkeit, diese Daten auf Anfrage bereitzustellen?
- Bewerten Sie Ihre rechtlichen Verpflichtungen:
- Welche Daten müssen Sie teilen, und welche können weiterhin exklusiv genutzt werden?
- Entwickeln Sie eine klare Strategie für den Umgang mit Datenanfragen.
- Schaffen Sie neue Geschäftsmodelle:
- Denken Sie darüber nach, wie Sie zusätzliche Services anbieten können, die auf den von Ihren Maschinen generierten Daten basieren.
- Prüfen Sie, ob Sie Ihre Services um datenbasierte Beratungsangebote erweitern können.
Der EU Data Act als strategische Chance
Maschinenbauunternehmen, die die Anforderungen des EU Data Acts frühzeitig und proaktiv umsetzen, können von einem frühen Markteintritt profitieren und ihre Wettbewerbsposition stärken. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die digitale Transformation Ihres Unternehmens voranzutreiben.
Jetzt aktiv werden: Überprüfen Sie Ihre Datenstrategie und bereiten Sie Ihr Unternehmen optimal vor, um die Chancen des EU Data Acts voll auszuschöpfen.
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Disclaimer: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Rechtsberatung dar. Die Inhalte sind sorgfältig recherchiert, jedoch kann keine Garantie für die Vollständigkeit oder Aktualität der Informationen gegeben werden. Es wird empfohlen, im Falle spezifischer Fragen oder rechtlicher Unsicherheiten einen qualifizierten Experten oder Rechtsberater hinzuzuziehen.
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