Der Maschinenbau ist eine hart umkämpfte Branche. Die Fähigkeit eines Herstellers, hervorragenden Maschinenservice zu bieten, kann den entscheidenden Unterschied für seinen langfristigen Erfolg machen. Allerdings schöpfen viele Hersteller das Potenzial ihrer installierten Maschine nicht vollständig aus und bedienen nur einen Bruchteil ihrer verkauften Maschinen mit Service.
Die mangelnde Aufmerksamkeit der Hersteller für den Service führt dazu, dass Hersteller Chancen verpassen und im Vergleich zu ihren internationalen Wettbewerbern im Nachteil sind. Ihnen entgehen erhebliche Möglichkeiten für Wachstum und Rentabilität, während die erfolgreiche Konkurrenz bereits 80 % ihres Gewinns mit Serviceleistungen erwirtschaftet.
In diesem Artikel gehen wir auf das ungenutzte Potenzial des Maschinenservice ein und erläutern, warum es an der Zeit ist, einen proaktiven Ansatz zu wählen. Wir befassen uns mit den Vorteilen eines qualitativ hochwertigen Serviceangebots, den regionalen Unterschieden bei der Einführung von Serviceleistungen und der Frage, inwiefern Servitization für Hersteller, die ihre Zukunft sichern wollen, der Schlüssel zum Erfolg sein kann.
Die Servicelücke: Maschinenbau bedient nur einen Bruchteil der Maschinen mit Service
Die Zahlen sprechen für sich: Wenn es um den Service im Maschinenbau geht, gibt es eine Menge Raum für Verbesserungen. Obwohl regelmäßiger Service und Wartung kostspielige Ausfälle verhindert, die Lebensdauer der Maschinen verlängert und die Kunden zufrieden stellt, bedienen Hersteller nur zwischen 10 und 25 Prozent ihrer Maschinen mit Service (VDMA Magazin #03/04 April 2023).
Würden sie das Potenzial der Maschine als Plattform für Serviceleistungen ausschöpfen, könnten sie ihre Service- und After-Sales-Einnahmen um bis zu 60 Prozent steigern.
Doch trotz Fortschritten in der Serviceentwicklung verlassen sich viele Unternehmen immer noch auf reaktive Ansätze, die Probleme erst dann angehen, wenn sie bereits aufgetreten sind. Untersuchungen zufolge befindet sich ein erheblicher Teil der mittelständischen Maschinen- und Anlagenbauer (rund 65 Prozent) in den frühen Phasen der Serviceentwicklung, zwischen den Stufen “Fail and Fix” und “Service Excellence”. Aber warum ist dies der Fall?