Warum Maschinenbauer in der Metallbearbeitung auf Equipment-as-a-Service setzen, sehen Sie auf der AMB Messe 2022 in Stuttgart.
In wenigen Tagen beginnt in Stuttgart die AMB-Messe 2022. Vom 13. bis 17. September treffen sich die Weltmarkt- und Technologieführer der Metallbearbeitung und präsentieren die neuesten Entwicklungen und Technologien für die Produktion von morgen.
Die AMB findet seit 1982 jährlich statt und ist die führende Fachmesse für Metallbearbeitungstechnik in Europa. Sie zieht jedes Jahr mehr als 1.400 Aussteller aus über 40 Ländern und rund 80.000 Besucher aus aller Welt an.
„Das Portfolio der Unternehmen ist groß“, schreibt Markus Heseding, Geschäftsführer des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.) in seiner Begrüßung zur Messe. Intelligente Produktion, Effizienzsteigerung, Automatisierung, Digitalisierung, KI, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung seien nur einige Stichworte. Unsere Vortragsempfehlungen finden Sie unten.
Doch vor allem eines wird auf der Messe eine große Rolle spielen: Innovation.
Die produzierenden Unternehmen sowie die Maschinen- und Werkzeughersteller standen in den letzten Jahren vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Die großen Krisen unserer Zeit haben den Wettbewerbs- und Digitalisierungsdruck sowie den Fachkräftemangel beschleunigt und verschärft. Ein Blick auf die Branche zeigt jedoch, dass sie sich bereits auf dem Weg zu einem erfolgreichen Wandel befindet.
So widmen sich einige der ausstellenden Unternehmen bereits gemeinsam mit ihren Partnern innovativen Lösungen und neuen Geschäftsmodellen, allen voran: Equipment-as-a-Service. In diesem Beitrag nehmen wir dieses innovative Geschäftsmodell, das sich auch in Nicht-Krisenzeiten bei industriellen Herstellern immer mehr durchsetzt, näher unter die Lupe.
Die AMB 2022 in Stuttgart bietet Equipment-as-a-Service und anderen innovativen Geschäftsmodellen eine Bühne und Unternehmen die Möglichkeit, sich vom Innovationsgeist anstecken zu lassen.
Das Geschäftsmodell Equipment-as-a-Service basiert auf dem Konzept, Maschinen als Dienstleistung (Machine-as-a-Service) anzubieten, anstatt sie als Produkt zu verkaufen. Der Kunde kauft und besitzt die Maschine nicht direkt, sondern „abonniert“ die Produktionskapazität, die die Maschine erzeugt.
Der Maschinenhersteller bietet in Verbindung mit der Produktionskapazität zusätzliche Dienstleistungen an, damit der Kunde seine individuellen Produktionsziele effizienter erreichen kann. Je nach Maschine und Anbieter besteht das Dienstleistungsportfolio aus Elementen wie Verpackung, Transport und Inbetriebnahme, Bereitstellung von Betriebsmitteln, Schulung, Software und Updates, technische Pflege und Wartung oder Überwachung und Versicherung.
Equipment-as-a-Service-Modelle sind sowohl für Kunden als auch für Hersteller von Vorteil.
Für Maschinennutzer bieten sie einen flexiblen und kosteneffektiven Zugang zu einer Maschine, die sie benötigen. So können sie ihren Maschinenpark auf dem neuesten Stand halten, ohne große Vorabinvestitionen tätigen zu müssen. So können Maschinennutzer schnell auf Marktveränderungen reagieren und ihre Fertigungskapazitäten flexibel erweitern.
Da der Equipment-as-a-Service-Anbieter für die Wartung und Instandhaltung der Maschine sowie für Reparaturen und Ersatzteile zuständig bleibt, kann der Maschinennutzer zudem erhebliche Investitionskosten sparen (Total Cost of Ownership) und einen Teil des Betriebsrisikos auf den Anbieter übertragen. Er muss sich nicht mehr darum kümmern, knappe Fachkräfte für die Wartung der Maschine zu finden, denn diese werden bei Bedarf vom Anbieter gestellt.
Hersteller bauen mit einem Equipment-as-a-Service-Modell eine langfristige Beziehung zu ihren Kunden auf. Denn durch das transparente Nutzungsverhalten und den verstärkten persönlichen Kontakt lernen sie ihre Kunden viel besser kennen. Die Kundenbeziehung wird zu einer Partnerschaft, was den Markteintritt für Wettbewerber deutlich erschwert.
Maschinenhersteller, die nach diesem Geschäftsmodell arbeiten, generieren zudem wiederkehrende und vor allem planbare Umsätze, da sie ihre Maschinen gegen wiederkehrende Zahlungen zur Verfügung stellen und nicht für einen einmaligen Kauf anbieten. Darüber hinaus kann das Modell Maschinenherstellern helfen, den Unternehmensumsatz und die Gewinnmargen durch additive Dienstleistungen (Serviceportfolio) zu steigern. Dies hängt damit zusammen, dass Dienstleistungen oft deutlich profitabler sind. So ist eine Gewinnmarge von bis zu 50 % möglich, verglichen mit 0-10 % beim klassischen Maschinenverkauf.
Einige große Maschinenbauer bieten bereits Equipment-as-a-Service-Optionen an, sammeln wichtige Daten und Erfahrungen mit diesem Modell und profitieren von den Vorteilen.
Es besteht kein Zweifel, dass es zahlreiche Möglichkeiten für industrielle OEMs gibt, die Equipment-as-a-Service einsetzen möchten. Aber ist es zu spät, sich diesem Wandel der Branche anzuschließen? Die Antwort lautet nein.
Es stimmt, dass der Zeitvorsprung von Unternehmen, die bereits mit der Umstellung ihres Geschäftsmodells begonnen haben, Nachteile mit sich bringt. Sie können zum Beispiel nicht mehr erwarten, mit ihrem Equipment-as-a-Service-Angebot als Vorreiter auf den Markt zu kommen. Sie haben jedoch den Vorteil, dass es bereits genügend Informationen, Erkenntnisse, bewährte Verfahren (Best Practices) und zugängliches Wissen gibt, um vieles von Anfang an richtig zu machen.
Ihr Angebot muss differenzierter sein, um auf dem Markt eine Rolle zu spielen. Schließlich sind Teile des Spielfelds für Machine-as-a-Service bereits von Wettbewerbern besetzt. Allerdings können die richtigen Partner Ihnen dabei helfen, Ihr Angebot in kurzer Zeit zu entwickeln und in Form von Pilot-Phasen am Markt zu testen. Geeignete Partner können in verschiedenen Bereichen unterstützen – sei es in einer beratenden Funktion, bei der Entwicklung des Geschäftsmodells oder als Technologie-Anbieter für die ganzheitliche Verwaltung, Überwachung und Abrechnung des Abo-Modells.
Trumpf, Kuka, DMG Mori und Heller sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass große Unternehmen der Branche sehr ernsthaft über diese Art von Geschäftsmodell nachdenken oder bereits erfolgreich damit arbeiten.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Dies sind nur einige der Anzeichen dafür, dass Equipment-as-a-Service die Fertigungsindustrie weiterhin tiefgreifend beeinflussen wird.
Interessieren Sie sich für Equipment-as-a-Service und möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie und Ihr Unternehmen davon profitieren können? Oder haben Sie bereits konkrete Vorstellungen zur Einführung von Equipment-as-a-Service und suchen Unterstützung bei der Validierung und Umsetzung? Dann besuchen Sie uns auf der AMB-Messe 2022 oder vereinbaren Sie jetzt einen unverbindlichen Termin auf der AMB Messe mit unserem Geschäftsführer Albert Gorlick.
Profitieren Sie von unserer Erfahrung im Bereich Maschinen-Abos und gewinnen Sie wertvolle Impulse für den Erfolg Ihres eigenen Service-Geschäftsmodells in Ihrem Unternehmen.
Digitalisierung und Arbeitsschutz
Die Digitalisierung ist ein wichtiger Treiber für die Zukunft der Industrie. Es geht nicht nur darum, analoge Lösungen durch digitale zu ersetzen, sondern auch darum, verschiedene Systeme so zu koordinieren, dass sie intelligent zusammenarbeiten können. Gleichzeitig bringt die Digitalisierung aber auch neue Herausforderungen mit sich: Datensicherheit und Datenschutz stehen dabei ganz oben auf der Liste. Hinzu kommt ein erhöhter Bedarf an Cybersicherheit durch die wachsende Zahl vernetzter Geräte. Wichtig bei dieser Herausforderung sind eine sichere Fernwartung, IT-Sicherheit in der Produktion sowie das Verständnis von Cyberangriffen und entsprechende Schutzmaßnahmen in der OT.
Über diese Themen informieren die Siemens AG, das Fraunhofer IOSB und das BSI am Mittwoch, 14. September, von 10:00 bis 15:30 Uhr im ICS-Foyer.
Nachhaltige Produktion
Die Debatte über den Klimawandel hat die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Lebensweise im Allgemeinen und der industriellen Produktion im Besonderen gelenkt. Nachhaltige Produktion bedeutet, Güter und Dienstleistungen zu produzieren, die den Bedürfnissen der Gesellschaft entsprechen und gleichzeitig die Umwelt schützen und eine gerechtere Gesellschaft schaffen. Wie funktioniert das in der Fertigung mit Werkzeugmaschinen?
Dieser Frage geht am Donnerstag, 15. September, unter anderem Siemens auf den Grund. Außerdem stellen TotalEnergies und Festo gemeinsam ihren "digitalen" Kühlschmierstoff vor, der umweltfreundlicher und wirtschaftlicher sein soll als herkömmliche Mineralöle. Dieser wird von 13 bis 15 Uhr im Foyer des ICS erhältlich sein.
Konnektivität
Das Internet der Dinge (IoT) ist das Herzstück der Konnektivitätsrevolution. Hersteller nutzen IoT-Funktionen, um digitale Zwillinge einzusetzen, um die Produktqualität zu verbessern, Ausfallzeiten zu reduzieren und Anlagen zu verwalten. Auch CNC-Hersteller können sich digitale Technologien zunutze machen, um diese Ziele zu erreichen.
Unter anderem werden Gemineers, goCAD und Umati von 9:30 bis 16:30 Uhr im ICS-Foyer über diese und weitere Themen sprechen.
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